„Gebt den Kindern Liebe, mehr Liebe und noch mehr Liebe, dann stellen sich die guten Manieren ganz von selbst ein.“ Astrid Lindgren
Und damit meine ich nicht „gib den Kindern deine ganze Aufmerksamkeit“. Ich beobachte sehr oft, wie Eltern die Animateure ihrer kleinen Tyrannen sind. Oft ist nicht mal mehr ein Gespräch unter Erwachsenen möglich. Der Fokus liegt so sehr beim Kind, dass dieses nicht nur dafür verantwortlich ist, wie wir uns fühlen, sondern uns auch noch steuern muss. Das ist für beide Seiten sehr anstrengend.
Wir meinen es ja nur gut, die Frage ist: mit wem?? Ein Kind ist.
„Nichteinmischung ist ein Zeichen der Annahme.“ Thomas Gordon
Was meiner Meinung nach früher zu wenig beachtet wurde, wird heute extrem überbewertet. Kindern werden Entscheidungen abgerungen, die ein Kind noch nicht zu fällen hat. Punkt. Gerade die Grundbedürfnisse unserer Kinder wie Schlafen und Essen sollten nicht für Erziehungs- oder Machtkämpfe herhalten. Ich denke, dass den Kindern einerseits der Halt und Säulen der Gesellschaft fehlen und andererseits ihnen ihr Freiraum zur persönlichen Entwicklung nicht gegeben wird.
„Über Kindererziehung weiß man am meisten, solange man noch keine Kinder hat.“
Wir wollen entspannte Eltern sein und dann schreien wir überfordert herum. Wir lieben unser Kind und trotzdem kann es uns den letzten Nerv rauben. Und plötzlich merken wir, dass das Eltern sein weitaus anstrengender ist, als wir angenommen haben. Wer hätte das gedacht…
Spätestens dann kommen Eltern mit ihrem Kind zur Cranio Sakral Sitzung, weil das Kind „unrund“ ist. Oftmals ist eine Balance nach der Geburt für Mutter und Kind wirklich notwendig, nicht selten jedoch geht es um Erwartungen der Eltern, die nicht erfüllt wurden. Diesen Druck spürt dr neue Erdenbürger. Um ihnen einen guten Start zu bieten, muss man sie in Ruhe lassen (damit ist keinesfalls Vernachlässigung gemeint!).
Das Kind in Ruhe zu lassen heißt, uns zuerst um unsere Sachen zu kümmern. An uns zu arbeiten, damit wir nicht unsere Themen und Probleme auf das Kind projizieren und verlangen, dass es sich in einer Weise zu verhalten hat, die uns NICHT triggert.
Das Kind in Ruhe zu lassen heißt, es so anzunehmen wie es ist und ihm Raum zu geben. (Wenn wir unseren Kindern alle Steine aus dem Weg räumen, verlernen sie später, die Hindernisse selbst zu überwinden. Helmut Glaßl)
Das Kind in Ruhe zu lassen heißt, es nicht verbiegen zu wollen (wir checken das, wir können das… zwar mit hängender Zunge, Augenringen und einem gestressten Kind, aber wir halten durch).
Erwartungen und Vorstellungen können wir gerne für uns behalten und müssen diese nicht als die ultimative Wahrheit ansehen.
Das Kind in Ruhe lassen heißt zuallererst selbst innerlich zur Ruhe zu kommen und ganz präsent zu sein und dem Kind eine Umgebung zu schaffen, in der es wachsen kann. Und wir auch.
Das Karussell auszuschalten oder zumindest die Geschwindigkeit drosseln, weniger machen, das Tempo raus nehmen. Kinder sind oftmals völlig Reizüberflutet. Ich merke es, wenn sie in meinen „Arbeitsraum“ kommen, wie so vieles von ihnen (und den Eltern) abfällt. Bitte gebt ihnen Zeit, eine Seite des Bilderbuches zu „studieren“. Sehr oft wird viel zu schnell weitergeblättert. Von Handys, Smartphone und Tablets mag ich gleich gar nicht reden.
Je turbulenter es im Außen zugeht, desto mehr sind die Eltern gefragt. Wir können beginnen uns daran zu orientieren, was wir und was unserer Kinder wirklich wollen und nicht an dem, was von außen erwartet wird (und wir sollten endlich aufhören sich auf fb zu vergleichen!!). Wir können auch beginnen, unserer Erwartungen an uns selbst und unsere Kinder zu hinterfragen und zu beleuchten, was sich wirklich hinter diesen Ansprüchen verbirgt.
Kinder triggern mit präziser Treffsicherheit, unser verletztes inneres Kind wir aktiviert. Eigene Glaubenssätze und Einstellungen mit denen wir durchs Leben gehen und die sich wie Regeln über alles andere legen, sind meist Schutzmauern gegen unangenehme Gefühle. Was wir nämlich hinter Aussagen wie „man“, „die Gesellschaft“, „das Leben“, „die Welt“ ….verbergen, sind oft unsere eigenen emotionalen Wunden, unserer eigenen sensiblen Stellen, gefüllt mit Unsicherheiten, Ängsten und mangelndem Selbstwert, vollgepackt mit unserer eigenen Geschichte. Bevor wir uns also in die Angelegenheiten unserer Kinder einmischen, sollten wir erst einmal unsere eigenen Sachen aufräumen. Kinder sind der Spiegel unserer Seele, da gibt es unzählige Bücher dazu.
Mein persönlicher Buchtip diesbezüglich: Lasst die Kinder in Ruhe; Selbstbestimmt zum Familienglück: Kinder stärken statt überfordern von Magdalena Stampfer
Für die Atmosphäre und die Stimmung zu Hause sind die Eltern verantwortlich, nicht die Kinder.
Und wenn du das Gefühl hast, dass die Wut auf die Eltern derart groß ist, dass das Beschreiten des eigenen Lebenswegs blockiert wird, könnte dieser Zugang ratsam sein.
LEBEN MIT VOLLER KRAFT www.stressmanagement-kinesiologie.com
WIR MACHEN UNSEREN KINDERN JEDENFALLS EINEN UNGLAUBLICH GROßEN GEFALLEN, WENN WIR UNSERE EIGENEN ÄNGSTE AUFLÖSEN.
Wenn wir groß werden wollen, müssen wir in die Eigenverantwortung gehen. Die Wunden unseres inneren Kindes können nur wir SELBST heilen. Und – wenn wir dazu bereit sind, können wir unsere Kinder freispielen.