Für einen Guten Schritt muss man nicht wissen,
wo und was genau das Ziel ist.
Man muss nur wissen, dass man ihn jetzt
in eine bestimmte Richtung gehen soll.
Weitwandern – wie kam ich dazu??

 

Meine persönliche Geschichte
Am Anfang war der Gedanke, Erfahrung mit dem Jakobsweg zu machen. Da ich dazumal freiwillig in keinen Flieger eingestiegen, im Kartenlesen sowas von daneben bin (und auch keine Entscheidungen oder Verantwortung im Urlaub treffen und übernehmen wollte, muss(te) ich im realen Leben genug) und die für mich weite Anreise (Spanien) noch vor der eigentlichen Wanderung nicht vorstellbar war, habe ich diesen Gedanken losgelassen. Ausreden, warum es nicht geht, hätte ich genug gehabt.
Eines Tages erzählte mir mein Biker Kollege, dass er eine Woche seinen Arbeitskollegen auf seinen drei Wöchigen Südsteirischen Jakobsweg begleitet, sozusagen um mal Weitwanderluft zu schnuppern. Das war eine Option, die ich mir gut Vorstellen konnte (vor allem, weil ich in keinen Flieger steigen musste und die Anreise kurz war).
Die Urlaubstage waren gezählt, noch dazu, da ich in diesem Sommer eine Großbaustelle (Wintergarten) geplant hatte. Was ist zu tun?? Kraft für die Baustelle zu sparen? Kraft beim Wandern verpulvern, dass sicher anstrengend sein wird?

 

Auch diese Frage habe ich abgegeben und um ein klares, deutliches Zeichen, welches auch Roswitha versteht und erkennt, gebeten.
Am Geburtstag meiner Mama habe ich mir in diesem Jahr viele Termine eingeteilt um ja nicht daran denken zu müssen, dass wir keinen gemeinsamen Geburtstagsausflug mehr machen können. An diesem Arbeitstag brachte mir ein Klientenkind eine Jakobsmuschel mit, welche sie mir schenkte. Mein Zeichen, ich habs sofort gefühlt und sagte der inzwischen 3 Köpfigen Wandergruppe für eine Woche zu. (das Kind wollte die Muschel dann doch wieder zurück und – auch gegen Mutters Protest „geschenkt ist geschenkt“ …. der Zweck des Zeichens war erfüllt und das Kind wieder Besitzerin ihrer Muschel)
Und so kam es, dass ich für eine Woche meine sieben Zwetschken packte (8 kg, mehr hat mein Rücken nicht zugelassen) und wir uns zu viert auf den Weg machten. Erster Tag war ungewöhnlich und anstrengend. Ich war weder das Gehen , noch das zusätzliche Gewicht gewohnt, hab jedoch immer daran geglaubt, dass es besser wird. Von wegen…. Am 3. Tag hatte ich so die Schnauze voll, dass ich mir Auszeit genommen und meinen Rucksack vor mir auf den Boden geleert habe.
Nachdem ich meine Utensilien gecheckt hatte, was ich weglassen könnte, war kein einziges Teil zuviel. Es war wirklich nur das notwendigste gepackt. Was trägt sich dann so schwer???
Ich hatte den Mut (und wohl keine andere Wahl, denn Abbrechen war für mich keine Option) mir mein Leben anzuschauen. Was schleppe ich mit, was schon lange nicht mehr zu mir gehört?? Systematisch ging ich Situationen, Geschichten, Vorfälle, erlebtes durch und nahm mir mit, was für mich wichtig, richtig und gut ist. Müll (seelischen), welcher mir nicht dienlich ist, habe ich „entsorgt“, für mich der violetten Flamme zur Reinigung übergeben.
Sich eine Frage zu stellen ist der Beginn von allem, was mit Veränderung zu tun hat. Und sich die richtige Frage zu stellen ist der Beginn von allem, was mit Weisheit zu tun hat.
Am nächsten Morgen, als ich meinen fertig gepackten Rucksack aufgenommen habe, … wie kann ich dieses Gefühl in Worte packen…. Ich habe mich einmal um den Kreis gedreht, da ich den Schwung zum Gepäck aufnehmen nicht mehr brauchte und zuviel Energie eingesetzt habe. Mein „Rucksack“ fühlte sich so leicht an, obwohl ich nichts der materiellen Gepäckstücke zurückgelassen hatte. Ich hatte das Gleiche drinnen, wie am Tag zuvor, ging jedoch ab diesen Moment mit Leichtigkeit den Weg.
Ich habe mich entschieden, nicht aufzugeben, abzubrechen…
Ich habe mich entschieden, mein Thema anzuschauen….
Es gibt nicht, absolut gar nichts, wovor man Angst haben müsste, wenn man seinem Herzen folgt.
Denn- ab dem dritten Tag hatte ich das Gefühl im flow zu sein, diesen Bewusstseinszustand erreiche ich NUR beim Weitwandern, terminfrei in den Tag zu gehen und morgens nicht zu wissen, wo Abends der Ruhe- und Erholungsplatz ist.
So extrem ist vielleicht nicht jedermanns (frau) Sache, darum empfehle ich gerne #derwanderbegleiter ,um eventuell sich selbst ein Bild zu machen oder ein Gefühl dafür zu bekommen.

Also – treffe einfach eine Entscheidung
Der Tag, an dem du einen Entschluss fasst, ist dein Glückstag. (Japan. Sprichwort)

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