Es war einmal ….
Vater, Mutter und drei Kinder. Der Vater brachte als Alleinverdiener das Geld nach Hause und die Mutter versorgte die Kinder und den Haushalt. Ab und zu gab es zum Abendessen heiße Erdäpfel (Kartoffel) mit Butter und Salz, wo sich alle drei die Bäuche vollschlugen.
Sie liebten dieses Essen. Es war etwas Besonderes, was es das nicht oft gab. Wenn sich die Kinder dieses Abendessen an einem anderen Tag wünschten, wurde dies stets von der Mutter abgelehnt, da heute nicht „dieser besondere Tag“ war. Die neugierige Tochter versuchte herauszufinden, was diesen besonderen Tag ausmachte. Keiner in der Familie hatte Geburtstag, auch besondere Gäste mit diesem Essenswunsch waren nicht zu Tisch, es war weder Kartoffelernte oder sonstiges ereignisreiches. Die Kinder wurden groß und gründeten ihre eigenen Familien.
Als die Tochter ihre Mutter eine Woche auf der Palliativstation begleiten durfte, kam ihr, Gott sei Dank, diese ungelöste Frage nochmals in den Sinn und sie fragte. „Mama, wir haben als Kinder nur an besonderen Tagen heiße Erdäpfel mit Butter und Salz bekommen. Was war denn dieser besondere Tag?“ Meine Mutter schaute mir tief in die Augen und sagte:“ Es waren jene Tage, mein Kind, wenn in der Brotdose nur mehr ein Scherzl Brot lag und ich wusste, dass ich am nächsten Morgen drei Schulbrote für meine Kinder damit herrichten soll“.
Ich hab’s nochmal wirken lassen müssen und bin heute noch sehr, sehr gerührt. Nie wurde uns vermittelt, dass wir von etwas zu wenig hätten. Nie hatten wir das Gefühl, dass Andere mehr durften oder konnten als wir. Und – wir hatten nicht viel. Es war die Gabe meiner Mutter, die uns lehrte, den Fokus auf das zu legen, was wir haben und nicht darauf, was wir nicht haben.
Ich weiß und finde es auch ungerecht, dass jetzt versucht wird, ein Keil in die Menschheit zu treiben und diese zu spalten. Jene dürfen…. Andere nicht….. aber unter uns gesagt- wir Eltern vermitteln unseren Kindern, im Mangel zu leben…. Wir können (dürfen) nicht ins Kino…..na und? Macht euch einen Kinoabend zu Hause, vielleicht mit selbst gepopptem Popcorn oder Rumkugeln und ihr dürft mit dem Sackerl rascheln, soviel ihr wollt. Vielleicht sogar ausnahmsweise dieses süße, klebrige Getränk trinken??
Oder Eislaufen, ich weiß, unsere Winter sind nicht mehr kalt genug, aber ich hab letztes Jahr Fotos von Klienten bekommen, die ihren Kindern hinterm Haus Wasser gespritzt und sich ihren eigenen Eislaufplatz angelegt haben. Mit Flutlicht
Sauna….. jeder kennt mind. einen, der seine Sauna verborgt (Familien intern natürlich)
Es gibt so viele unabhängige Freizeitmöglichkeiten, worauf legen wir unseren Fokus? Auf das Gitter?? Auf die Rose?? Was siehst du noch??